
Black Lives Matter – die weiße Bevölkerung muss etwas ändern
Seit dem durch ungerechtfertigte Polizeigewalt verursachten Tod von Georg Floyd, seines Zeichens mit einer dunklen Hautfarbe geboren, protestieren in den USA und weltweit Menschen gegen Rassismus allgemein und im speziellen bezogen auf schwarze Mitmenschen. Das Video von Floyds Festnahme, binden wir an dieser Stelle nicht ein.
Stattdessen haben wir den Aufruf von James Corden, Host der erfolgreichen Late Late Show und in der Regel eher unterhaltsam unterwegs, für euch und der bringt eine Sache ziemlich gut auf den Punkt: Der Rassismus ist ein Problem, bei dem sich die weiße Bevölkerung positionieren muss. Wenn du mit einer dunklen Hautfarbe geboren wurdest, kannst du zwar protestieren, aber ändern müssen sich die Weißen.
Was James Corden zu sagen hat und warum er nicht schweigt
Corden hat scheinbar eine Weile überlegt, ob er sich zu dem Vorfall äußern soll und ist zu dem Schluss gekommen, dass er – genauso wie jeder Weiße – es sollte. Er erinnert daran, dass diese Gewalt von weißen Polizisten gegen unbewaffnete dunkelhäutige Menschen kein Einzelfall ist und zählt eine Reihe weiterer Namen von Schwarzen auf, die in den letzten Monaten unverschuldet getötet worden sind.
Es reiche nicht mehr aus, zu sagen: „Ich bin kein Rassist“ Das Stillschweigen der weißen Bevölkerung ist das Problem. Denn wie können Schwarze etwas gegen ein Problem unternehmen, welches sie selbst überhaupt nicht verursacht haben?
Sehr direkt spricht James Corden auch das Verhalten der US-Regierung an: Die aktuellen Proteste müssen erfolgreich sein und eine Veränderung herbeiführen, da es nicht sein kann, dass der US-Vizepräsident aus dem Stadion geht, wenn Sportler als Geste der Solidarität auf die Knie gehen, und dass Donald Trump sich lieber in einen Bunker begibt, anstatt die Proteste anzuerkennen. Die Sache mit dem Bunker hat Trump inzwischen – wie üblich per Twitter – relativiert: Jemand habe ihm gesagt, er solle in den Bunker gehen und eigentlich war er dort auch nur sehr kurz gewesen.
Ausgangssperren in den USA während der Corona-Pandemie
Einzelne Städte in den USA haben inzwischen Ausgangssperren verhängt, da es bei den Protesten zu Ausschreitungen und Plünderungen gekommen ist, worauf der US-Präsident mit dem Einsatz des Militärs gedroht hatte. James Corden zieht indes eine weitere Verbindung zum immer noch akuten Ausbruch des Coronavirus: In Amerika sterben erheblich mehr Schwarze als Weiße an dem Virus, da sie schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem besitzen. Gleichzeitig so Corden, trägt die dunkelhäutige Bevölkerung maßgeblich zur Bewältigung der Krise bei, da sie hauptsächlich in den momentan wichtigen Berufen arbeiten.
Rassismus geht jeden etwas an
Ob diese Aussagen von James Corden allesamt hunderprozentig korrekt sind, steht uns nicht zu, zu beurteilen. Der Kernaussage hingegen kann aber ohne zu zögern uneingeschränkt zugestimmt werden: Rassismus geht jeden von uns an – weltweit und nicht nur in den USA – und wir alle müssen uns dagegen positionieren. Nur durch Aufklärung und immer wieder ins Gedächtnis und Sichtfeld von anderen rufen, können wir Ungleichheiten, Diskriminierung und Rassismus abbauen.
Das Privileg der Weißen
James Corden belässt es nicht bei seinem ursprünglichen Video. In einem Folgevideo erklären Olivia Harewood und der Moderator auf humorvolle Weise, wie struktureller Rassismus bekämpft werden kann. Wie jeder seine Privilegien nutzen kann, die es gibt, wenn die Hautfarbe weiß ist.
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